Veranstaltungsreihe "die sichtbare Hand des Marktes"

Die KriWi´s - FU haben uns gebeten diese Veranstaltungsreihe bekannt zu machen, was wir natürlich sehr gern tun.

Die AG Finanzmärkte von attac Berlin lädt zu einer vierteiligen
Veranstaltungsreihe "die sichtbare Hand des Marktes" ein.

Siehe auch http://www.attacberlin.de/index.php?id=219

Vor dem Hintergrund der Finanzmarktturbulenzen der letzten Monate widmen
wir uns den Fragen

* *WIE ENTSTEHT GELD?*
* *IST DER NEOLIBERALISMUS AM ENDE?*
* *GIBT ES ALTERNATIVEN ZUM STATUS QUO?*

Veranstaltungsort ist die zentral gelegene
Deutsche Film- und Fernsehakademie (dffb) am
Potsdamer Platz 2.

Die Veranstaltungen im Einzelnen:

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Donnerstag, 22. Januar:
Hansjörg Herr (FHW Berlin):
WIE ENTSTEHT GELD ?
*19 Uhr*, Deutsche Film- und Fernsehakademie

/"Es ist überaus gut, dass unsere Bürger das Banken- und Geldsystem
nicht verstehen, denn wenn sie es täten, dann gäbe es eine Revolution.
Und zwar morgen früh."
Henry Ford /


Wie entsteht Geld? Obwohl Geld im Alltag jedes Menschen eine bedeutende
Rolle spielt, an den Börsen sprichwörtlich die Welt damit regiert wird
und Kriege für noch mehr Geld geführt werden, bleibt die Frage nach der
Herkunft des Geldes weitgehend unbeachtet. Wie kann ein
Zwischentauschmittel, das an sich keinerlei Wert hat sondern nur einen
Wert repräsentiert so eine Bedeutung für uns haben? Wer legt den Wert fest?
In turbulenten Zeiten wie heute berichten die Medien täglich davon das
"frisches Geld in die Märkte gepumpt wird", "Geld verbrannt" oder
"vernichtet" wird, das die "Märkte austrocknen" und deshalb für
"billiges Geld" gesorgt werden muss. Was bedeuten diese Phrasen? Wie
kann Geld entstehen? Welchen Gegenwert hat Geld? Welche Rolle spielen
Zinsen, Schulden und Kredite in diesem Prozess? Was ist überhaupt Geld?
In unserem Vortrag beschreiben wir die Entwicklung des Geldes vom
universellen Tauschmittel bis zur Abschaffung des Goldstandards. Wir
gehen auf die Rolle der Zentral- und Geschäftsbanken ein und erläutern
das Prinzip von Leitzinsen und Geldschöpfung.
ZUM REFERENTEN: Prof. Dr. Hansjörg Herr (Jahrgang 1956) ist
Volkswirtschaftler und Professor an der Fachhochschule für Wirtschaft
Berlin (FHW). Er ist spezialisiert auf den asiatischen Wirtschaftsraum,
Transformationsprozesse von Plan- zu Marktwirtschaften und Experte für
monetäre Integration in Europa und die Entwicklung des internationalen
Währungssystems.

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Donnerstag, 29. Januar:
Film: THE CORPORATION
19 Uhr, Deutsche Film- und Fernsehakademie

Das pathologische Streben der Konzerne nach Geld und Macht gibt
Aufschluss über den Charakter und den kometenhaften Aufstieg der
wichtigsten Institution unserer Zeit, des Konzerns. Ausschnitte aus
Popkultur, Fernsehnachrichten und Firmenpropaganda dokumentieren, in
welchem Maße die Konzerne Einfluss auf unser Leben nehmen. Der Film
zieht die logische Schlussfolgerung aus der Tatsache, dass der Konzern
juristische Person ist, indem er ihn auf die Couch des Psychiaters legt
und fragt: "Was für eine Person ist das eigentlich?"
"The Corporation" stellt die Frage nach der geistigen Gesundheit einer
Institution, die im Geschäftsverkehr die Rechte eines Menschen genießt,
ohne sich im mindesten um menschliche Werte zu kümmern. Der Film führt
den psychopathischen Charakter der Institution "Unternehmen" anhand von
haarsträubenden Fallstudien vor, die zeigen, wie Unternehmen uns
beeinflussen, unsere Umwelt, unsere Kinder, unsere Gesundheit, die
Medien, die Demokratie und selbst unsere Gene - und wie sich die
Menschen dagegen wehren.
Unter den 40 im Film Interviewten sind Konzernchefs und leitende Manager
aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Darüber hinaus stehen ein mit
dem Nobelpreis ausgezeichneter Ökonom, der erste Managementguru, ein
Industriespion sowie eine Reihe von
Wirtschaftswissenschaftlern,Kritikern, Historikern und Intellektuellen
Rede und Antwort.
"The Corporation" wurde mit zahlreichen internationalen Preisen
ausgezeichnet, u.a. dem Publikumspreis für Dokumentarfilm beim Sundance
Film Festival 2004.
Im Anschluss an den Film findet eine Diskussionsrunde mit Mitgliedern
der AG Finanzmärkte von attac Berlin statt.

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Donnerstag, 5. Februar:
Michael Heinrich (ProKla):
NEOLIBERALISMUS AM ENDE?
19 Uhr, Deutsche Film- und Fernsehakademie

/"Der moderne Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung,
dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das
allgemeine Wohl sorgen werden."
John Maynard Keynes /

Der Begriff des Neoliberalismus hat sich in den späten 1980er Jahren zu
einer Kampfparole gewandelt, die eine neue Phase des Kapitalismus mit
geänderten Kräfte-verhältnissen zulasten der ArbeitnehmerInnen und
Erwerbslosen beschreiben sollte.
Als gesellschaftliches Leitbild scheint der Neoliberalismus durch die
Finanz- und Wirtschaftskrise nun stark in Frage gestellt zu werden. Aber
wankt er wirklich? Hat sich die früher neoliberale Elite in Politik,
Wirtschaft und Medien nun vom Saulus zum Paulus gewandelt und will sie
uns nun geläutert mit Konjunkturprogrammen, Finanzmarkt-Regulierung und
neuer sozialer Gerechtigkeit beglücken?
Wie konnte der Neoliberalismus als Leitbild überhaupt erst eine solche
Wirkungskraft entfalten, dass weit bis in den Alltagsverstand inzwischen
fast jeder akzeptiert, dass man seines eigenen Glückes Schmied ist und
private Vorsorge besser ist als staatlich organisierte Solidarität?
Und wenn all das schon tief in unseren Köpfen steckt: Wie realistisch
ist es, dass das neoliberale Leitbild durch die Krise tatsächlich
erschüttert ist oder nun gar der Kapitalismus zur Debatte steht?
ZUM REFERENTEN: Michael Heinrich ist Politologe und Mathematiker sowie
geschäftsführender Redakteur der PROKLA - Zeitschrift für kritische
Sozialwissenschaft. Er lehrt an der Fachhochschule für Technik und
Wirtschaft in Berlin.

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Donnerstag, 12. Februar:
attac Berlin, AG Finanzmärkte:
GIBT ES ALTERNATIVEN ?
/"Fang besser an zu schwimmen, denn sonst versinkst du wie ein Stein,
denn die Zeiten ändern sich gerade."
Bob Dylan/
19 Uhr, Deutsche Film- und Fernsehakademie
Lange wurde uns von der etablierten Politik eingetrichtert, das heutige
System sei das Ende der Geschichte und alternativlos. Heute verweisen
Politik und Medien auf die Gier -- eine unabänderliche menschliche
Eigenschaft -- nicht jedoch auf das neoliberale System wenn es um
Schuldzuweisungen geht. Starke Lobbygruppen aus Profiteuren kämpfen um
die Meinungshoheit.
Wir stellen Fragen. Ist der Status Quo in Stein gemeißelt oder kann er
verändert werden? Ist es auf Dauer möglich auf unbegrenztes Wachstum zu
setzen, während man auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen lebt?
Ist ein System, das den Egoismus fördert, tatsächlich ein Abbild des
Menschen oder gibt es Beispiele für solidarische Alternativen?
Der Vortrag stellt alternative Szenarien und Forderungen von Attac vor,
die sich zwischen realpolitischen Forderungen und utopischen Ideen
bewegen. Wir werfen einen Blick nach Lateinamerika und wollen für den
Mut zum Querdenken werben.
Mitglieder der AG Finanzmärkte von Attac-Berlin stellen Ideen und
Vorschläge des globalisierungskritischen Netzwerkes attac vor, die
allesamt einen Glauben gemeinsam haben: Eine andere Welt ist möglich.